01.11.2017
Rathaus Foyer

Sanierung des Rathausfoyers

Vorweg die schlechte Nachricht: der Wahlkampf hat begonnen. Wieder einmal steht nicht die Sache im Vordergrund, sondern parteipolitische Eifersüchteleien. Dabei ist die Sache doch so einfach. Die jüngsten Beiträge im LLA und in Facebook bedürfen daher des Kommentars und der Richtigstellung.

Die erste gute Nachricht: trotz beginnendem Wahlkampf ist es Stefan Krimmer, CSU, und Martin Reichart, Freie Bürgerschaft, gelungen, über Parteigrenzen hinweg, das fragwürdige Projekt der Foyererneuerung für derzeit geschätzte 12Mio Euro zu stoppen und eine erhaltende Sanierung des Foyers wieder in die Planung zu bringen.

Die zweite gute Nachricht: aller Voraussicht nach wird das Unterschleißheimer Rathaus auch während der Sanierungsarbeiten in seiner jetzigen Form bestehen bleiben können und den Bürgern und der Verwaltung für Veranstaltungen und vor allem natürlich die täglichen Geschäfte, die mit einem Rathaus verbunden sind, zur Verfügung stehen.

Doch wie kam es zu dieser Änderung? Dazu einige Fakten:

Bereits vor Jahren beschloss der Stadtrat mit großer Mehrheit statt der Sanierung den Neubau des Foyers. Anlass für die Neubauüberlegungen waren Undichtigkeiten am Glasdach und die Behauptung der an der Planung Beteiligten, dass der Brandschutz nicht mehr tauglich sei. Hinzu kamen in jüngerer Zeit das Bedürfnis nach einem Sicherheitskonzept und Vorüberlegungen zu einer Erweiterung des Rathauses. Die hierzu kalkulierten Kosten stiegen stetig an und erreichten nun ein Ausmaß, welches nicht mehr verantwortet werden kann.

Es ist richtig, dass bis Ende letzten Jahres noch teils einstimmige Beschlüsse gefasst worden sind, dieses mittlerweile extrem teure Vorhaben durchzuführen. Mit der Nachricht, dass zudem die Verwaltung mit hohen Kosten ausgelagert, der Veranstaltungsbetrieb eingestellt werden muss und ein Ende der Kostensteigerungen scheinbar nicht abzusehen ist, war der Zeitpunkt gekommen das Projekt noch einmal zu überdenken.

Ferner ist richtig, dass es bereits früher Skepsis an dem Neubau gab. Bereits vor über zehn Jahren übte Martin Reichart, Kritik und riet zur Sanierung. Die fadenscheinigen Begründungen, weswegen eine Sanierung nicht wirtschaftlich sei, wollte der Architekt nicht gelten lassen.

Nachdem nun die CSU im Rahmen der Haushaltsplanungen die enormen Kosten für den Neubau hinterfragte, konnten auch die meisten anderen Gruppierungen im Stadtrat überzeugt werden, dass der Mehrwert eines Neubaus in keinem Verhältnis zu dessen Kosten steht.

Die dritte gute Nachricht: Stefan Krimmer und Martin Reichart ermittelten Fachfirmen für Glasbau und Brandschutzbeschichtungen, welche bei Ortsterminen die Sanierbarkeit ohne den zuvor immer wieder behaupteten Aufwand bestätigten. Die für eine orientierende Kalkulation notwendigen Unterlagen wurden den Firmen bislang auf Geheiß des Bürgermeisters jedoch vorenthalten.

Mit diesem Wissen war der Weg frei, dass diejenigen, die die Kosten immer als zu hoch angezweifelt haben, auch ihre Zweifel laut artikulieren konnten. Dennoch sah sich noch am 16. Januar die SPD Fraktionsvorsitzende gemüßigt, ein Plädoyer für den teuren Neubau zu halten und unsere Initiative mit einer deplatzierten und unangemessenen Rüge zu belegen.

Die Argumente, welche zu einem Umdenken führten, waren jedoch so gewichtig, dass die Sanierungsvariante nun schlussendlich beschlossen und die Neubauplanungen beendet werden konnten.

Eigentlich sollte man meinen, es sei egal, wie diese Entscheidung zu Stande gekommen ist, haben wir doch alle einmal einen Eid geschworen, die Interessen der Stadt und ihrer Bürger zu vertreten. Eine Würdigung unserer Initiative und ein damit verbundenes Dankeschön wären allerdings angesichts der eingesparten 10 Mio Euro angemessener gewesen als die unqualifizierte Rüge von Frau Harms. Das haben wir jedoch nicht erwartet. Wichtig ist schließlich, dass gerade noch rechtzeitig ein Umdenken erreicht werden konnte.

Und deshalb danken wir allen Stadtrats-Kollegen, die sich von der besseren Lösung überzeugen ließen. Zuletzt natürlich auch ein Dank an die Verwaltung und deren Chef Christoph Böck, die die entsprechende Vorlage daraufhin erstellt haben.

Herzliche Grüße

Martin Reichart, Freie Bürgerschaft & Stefan Krimmer, CSU, 2. Bürgermeister

 

Wie bereits berichtet hat der Stadtrat auf Initiative von Stefan Krimmer und Martin Reichart von den Planungen zum Neubau eines etwa 12Mio € teuren Rathausfoyers Abstand genommen und die Verwaltung beauftragt, eine erhaltende Sanierung auf den Weg zu bringen.

Doch es geschieht : …. NICHTS!!

Wir haben deshalb Firmen ausfindig gemacht, welche bereits vor Ort waren und bestätigen konnten, was Martin Reichart bereits seit über zehn Jahren in den Gremien immer wieder angeführt hat: Die Abdichtung der Glaskonstruktion, sowie die Erneuerung des Brandschutzanstrichs auf den Tragwerksteilen ist ohne großen Aufwand machbar.

Der Metall-Glasbaubetrieb würde uns gerne mit einem Sanierkonzept und einer orientierenden Kostenschätzung unterstützen. Trotz mehrfacher Bitte wurden uns jedoch bis heute keine Planunterlagen zur Verfügung gestellt. Bereits seit dem 17.Januar ist Herrn Böck sowohl die Firma bekannt, wie auch die Notwendigkeit, Bestands-Pläne an diese auszureichen, aufgrund derer eine Kalkulation erst möglich ist.

Nun haben wir die Stellungnahme einer Fachfirma für Brandschutzbeschichtungen erhalten, welche wir nicht nur dem Bürgermeister, sondern allen Stadträten zukommen lassen werden, damit niemand in die Verlegenheit kommt, bekennen zu müssen, nicht informiert zu sein. Materialproben, Haftzug- und Schichtdickenmessungen, sowie ein Abbrandversuch ergaben, dass das System in weiten Teilen intakt ist und belassen werden kann. Geschädigte Bereiche müssen mechanisch entschichtet und neu aufgebaut werden. Das noch in der Referentensitzung im Dezember behauptete Märchen vom Asbest ist dank der Untersuchung einer Materialprobe in einem bauchemischen Labor in Rotterdam endgültig entzaubert. Die Kosten für diese Maßnahme wurden auf etwa 130.000€ geschätzt.

Von Bürgermeister Böck und seiner Fraktionschefin wurden wir für unsere Vorleistungen nicht nur gerügt und der Eigenmächtigkeit beschuldigt, sondern wurden darüber hinaus aufgefordert, weitere Aktivitäten zu unterlassen, da dies die Aufgabe der Bauverwaltung sei.

Zur Klarstellung: Wir lassen uns nicht den Mund verbieten. Wir lassen uns darüber hinaus nicht verbieten, Fachwissen einzuholen, wenn das sonst niemand tut, wenngleich wir sehr wohl anerkennen, dass dafür eigentlich die Bauverwaltung zuständig wäre. Nur wenn nichts geschieht, …..

Stefan Krimmer                         Martin Reichart
2. Bürgermeister, CSU              Freie Bürgerschaft