02.11.2018
Wohnungsnot und Kostenexplosion

Auch in Unterschleißheim explodieren seit Jahren die Kosten fürs Wohnen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und besonders der Ruf nach „bezahlbarem“ Wohnraum wird immer lauter. Nur so lange gar kein Wohnungsbau betrieben wird, kann auch kein bezahlbarer Wohnraum entstehen.

Und genau in dieser Situation stellt ausgerechnet die SPD den Antrag, die Wohnungen, welche im Zuge des Neubaus der Michael-Ende-Grundschule gebaut werden sollten, der Musikschule als Übungsräumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Da versteh einer noch die Welt. In den letzten sechs Jahren ist durch die Stadt Unterschleißheim noch keine einzige neue Wohnung entwickelt worden. Es gibt zwar Anstrengungen ein paar Wohnungen an der Kiebitzstraße zu bauen und Absichtserklärungen für die Bebauung des ehemaligen Esso-Grundstücks, aber die Baurechtsentwicklung will nicht recht aus den Kinderschuhen kommen.

Bleibt zu hoffen, dass zumindest der wirklich innovative Sieger-Beitrag aus dem Architektenwettbewerb für die Wohnbebauung auf dem Siemensparkplatz und das etwas unentschlossene Ergebnis aus dem viel zu spät ausgelobten Wettbewerb für den Rathausplatz und Umgebung nicht auch noch in die Mühlen des Wahlkampfes geraten.

Auch Unterschleißheim sollte sich endlich, dem Prinzip der Ausgewogenheit folgend, stärker dem zunehmenden Siedlungsdruck im Landkreis München stellen, und nicht weiter nur Gewerbeansiedlungen fördern und den damit verbundenen Wohnraumbedarf durch die Nachbargemeinden decken lassen. So entsteht keine gesunde Ortsentwicklung, sondern Grundstückspreis- und Mietkostenexplosion gepaart mit Chaos im Straßenverkehr.

Martin Reichart
Freie Bürgerschaft